Fachkräfteaustausch
16. Mai 2025
Der diesjährige Fachkräfteaustausch, der über ERASMUS+ gefördert wurde, führte uns vom 24. März bis 27. März 2025 zum Kooperationspartner InfoMann nach Luxemburg. Der Einladung zum Fachkräfteaustausch folgten rund 20 Vertreter*innen aus Österreich, Liechtenstein, Deutschland, Luxemburg und Südtirol in Italien. Letztere waren das erste Mal mit dabei, was uns sehr freute, da so weitere Erfahrungen zum Thema Beratung von Männern mit einfließen konnten.
Nach den Anreisen aus den verschiedenen Richtungen des deutschsprachigen Raumes Europas trafen wir uns am Abend des 24. März zum gemeinsamen Abendessen und erstem Kennenlernen bzw. freudigem Wiedersehen.
Der erste Tag stand im Fokus des fachlichen Austausches in den Räumen des Rathauses von Esch-sur-Alzette, bei dem sich die folgenden Projekte mit ihren individuellen Beratungsansätzen und Arbeitsschwerpunkten vorgestellt haben:
- Männerschutzwohnung (LeMann e.V.) präsentierte das Beratungs- und Schutzwohnungskonzept für Männer in Leipzig.
- Männerberatung Wien stellte das Prinzip der Prozessbegleitung für Männer in Strafverfahren vor.
- Die Hilfetelefone für Männer in Österreich (Männernotruf) und Deutschland (Männerhilfetelefon) des man-o-mann Männerberatung in Bielefeld wurden vorgestellt.
- Männerberatung in Südtirol (Caritas Bozen-Brixen) sprach über die Herausforderungen der Mehrsprachigkeit in der Beratung.
Des Weiteren gab uns zunächst Björn Süfke der man-o-mann Männerberatung Bielefeld einen Input zu „Auswirkungen von toxischen Männlichkeitskonstruktionen auf männliche Gewaltbetroffenheit in der Beratung“. Und Michelle Horstkortte des SKM Bundesverband gab uns einen Einblick in das Projekt „Männer gut beraten im Gewaltschutz: Männerfokussierte Beratung durch weibliche und männliche Fachkräfte“.
Der Abend wurde durch einen Empfang mit Abendessen im Rathaus Esch-sur-Alzette mit einer Vertretung der Gemeinde sowie verschiedenen Vertreter*innen von Trägern abgerundet. Selbstverständliche Worte zur Hilfe für betroffene Männer im häuslichen Kontext wurden uns entgegengebracht, was uns insgesamt sehr erfreute.
Am zweiten Tag nutzten wir zunächst die Möglichkeit, um auf die jeweiligen rechtlichen Grundlagen der Länder zum Gewaltschutz von Männern und Frauen und weitere Geschlechter zu sprechen. Dieser Austausch war sehr interessant und ermunternd. Außerdem stellte sich die Beratungsstelle ALTERNATIVES – Beratungsstelle für von häuslicher Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche vor, die ebenso den Beteiligten sehr interessante Aspekte und neue Ideen lieferte.
Am Nachmittag besuchten wir das Pappenhaus, eine besondere Schutzeinrichtung für Väter – manche mit ihren Kindern – die dort vorübergehend Zuflucht finden und die Geschäftsstelle von InfoMann. InfoMann betreibt Schutzwohnungen, berät Männer, arbeitet politisch und ist gut vernetzt sowie in Schulen mit Jungen aktiv. Die langfristige Förderung erlaubt stabile Arbeit und mutige Pläne für die Zukunft. Der Abend rundete mit einem gemeinsamen Abendessen ab.
Abgerundet wurde der Tag durch ein intensives Konsortialtreffen der ERASMUS+ Steuergruppe zur Auswertung und Zukunftsplanung.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für den sehr kollegialen, intensiven und interessanten Austausch und freuen uns auf ein Wiedersehen in Südtirol
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